Zur Lage


Da redet nun ein junger Mann als Kanzler von dem Zwang die Außengrenzen vor Armutsmigration zu schützen. Die Uneinigkeit und die Weigerung nach einem gerechten Verteilungsplan, um  die Migranten in allen Staaten Europas aufzunehmen, bringt ihn dazu, sich für die Bezahlung von fragwürdigen Söldner zu entscheiden. Diese Handlungsweise will er verkaufen. Und alle hören ihm zu, weil sie keine andere Lösung anzubieten haben. Was ist das für eine Moral? Sind das Merkmale von westlichen Werten, die es zu verteidigen gilt? Wo bleiben Einigkeit und Recht und Wahrheit?

Was haben denn die Mächtigen dieses Europas zu befürchten? Sind es die sinkenden Zustimmungen eines Wahlvolkes? Oder ist es konkret die Angst vor dem Verlust von Lebensqualität im Wohlstand und Überfluss? Wir wissen es nicht genau. Aber die Proteste kommen angeblich beim Volk an. Und deshalb verzeichen die radikalen Parteien einen bemerkenswerten Zulauf. Ohne konkrete Antworten auf die Zukunft mit der Angstmache Stimmen gewinnen, darum geht es denen. Also eigentlich kein erkennbares Konzept für die nächste Zeit, das wir kritisch prüfen könnten. Es ist wie mit dem Werbeversprechen, ab morgen das beste Persil aller Zeiten anzubieten. Und wir bleiben stumm oder wählen ab. Unentschlossen oder zwangsgeführt, weil perspektivlos.

Ist das alles nur die Quintessenz einer postkapitalistischen Verunsicherung? Sind unsere jungen Leute wirklich so unberührt beim Beobachten und Reflektieren des Tagesgeschehens?

Helmut Gollwitzer, der leidenschaftliche Vertreter eines christlichen Sozalismus, war da konsequenter und hat mit den Studenten der Achtundsechziger Studenten alle Demonstrationen mitgemacht. Wahrlich ein Vorbild mit redlichem Charakter und einer Überzeugung, die ihm auch seine Widersacher nicht absprechen konnten. Was nützt es, allen Beteuerungen der konservativen Politiker zu glauben, wenn ein Unbeweglicher ihrer Art in Brüssel regiert? Er tut nichts Wesentliches für den Fortschritt Europas. Und viele Menschen glauben immer noch an diese Idee! Fünf vor Zwölf sollten sie eigentlich die Hoffnung nicht verlieren. Das Gerede von den idealistischen Zielen dauert nun schon viele Jahre. So schwierig kann es doch nicht sein, die Bevölkerung von einer guten Idee zu überzeugen. Wer trägt da die Verantwortung für ein stetiges Scheitern?

Man prüfe kritisch, wer immer wieder nur seinen Egoismus gezeigt hat. Nur so kommt es an den Tag, wo die Verantwortlichen für die Misere sind. Und dass sie besonder klug handeln, ist ein andauerndes Märchen. Man sehe doch hinter die Kulissen und muss sich fragen, wie es möglich ist, dass immer noch im großen Stil betrügerische Steuertricks im Verborgenen ablaufen. Es kann doch nicht sein, dass man das in den oberen Kreisen nicht wüsste. Man muss doch leider erkennen, dass da zu viele Leute mit fragwürdiger Moral die Tricks durchgehen lassen. Angeblich mit dem Anspruch, das System vor größerem Schaden zu bewahren. Was ist denn nun die Wahrheit? Und wer bezahlt dann am Ende diese Lügenpraxis?

Ich fühle mich in mancher Hinsicht betrogen und hintergangen. Mich stört nicht das hämischen Grinsen der heimlichen Trickser und Täuscher, aber ich fürchte mich vor dem Zerfall der Werte. Es wird Zeit, dass man dem Einhalt gebietet!

berndg42, 18.10.2018

Über berndg42

Jahrgang 1942, "die Wahrheit hat keine Lobby!" Hier noch eine Selbstdarstellung: Lieber Tristan, herzlichen Dank für die Nominierung! Mit so viel Aufmerksamkeit hatte ich beim Eröffnen meines Blogs nie gerechnet. Als ehemaliger Sachbearbeiter im Staatsdienst befasste ich mich jahrelang mit Verwaltungsdeutsch, mutierte dann aber als Pensionär zum Hobbyschreiber. Alles begann mit dem Beitritt zu einem Schreibverein. Doch der Zwang zum monatlichen Abliefern von Texten war mir bald zu anstrengend, wechselte deshalb zur „Lyrikecke.de“. Da poste ich heute noch die hier gespiegelten Beiträge, doch nicht alle. Und bei WordPress hat man die Möglichkeit, auch nachträglich beliebig oft Korrekturen zu machen. Ich bin also ganz Herr meines Blogs und bestimme selbst, was ich verantworten kann. Kommentare sind mir lieb, Bewertungen von Beiträgen anderer Blogger aber fallen mir nicht leicht. Denn um gerecht zu sein, muss man sich tief einarbeiten. Und dazu fehlt mir die Zeit, weil ich noch mit vielen anderen Dingen beschäftigt bin. Große Freude habe ich mit Grundschülern der Jahrgansstufe vier. Sie lernen bei mir, wie Technik unseren Alltag bestimmt und welche Bedeutung das naturwissenschaftliche Wissen und seine Anwendungen für unsere Zukunft haben. Auf einer eigens dafür eingerichteten Website: http:quietscheradio.de kann man sich über meine Aktivitäten informieren. Die Lehrkräfte in Grundschulen sollten mehr Anerkennung und Unterstützung durch die Gesellschaft erfahren! Die politischen Institutionen kümmern sich nicht genug um die Anforderungen unserer Zeit. Sie reagieren eher träge auf notwendige Anpassungen und konzentrieren sich vorwiegend auf die Erfüllung aktueller Wünsche der Bürger in konservativer Weise, leider ohne kreative Weitsicht in ihren Entscheidungen. G8 oder Bologna-Reformen bieten Stoff für Schlagzeilen, aber helfen nicht wirklich Schülern und Studierenden. Sie sind Themen für die spekulative Sammlung von Wählerstimmen, oft nicht mehr als Stimmungsmache. Die Wirtschaft schielt nach Nachwuchs aus dem Ausland. Manchmal frage ich mich, ob wir denn wirklich alle so blöd sind, weil wir uns solche Unfähigkeiten der Verantwortlichen gefallen lassen. Gegen den unerträglichen Egoismus, den man heute überall erkennen kann, hilft nur, selbst die Dinge in die Hand zu nehmen. Dazu habe ich mich im Alter entschlossen. Und es tut gut, Sinnvolles zu tun. Vielleicht finden sich ja Mitmacher. Deshalb hier mein Weckruf für mehr soziales Verhalten und freiwillige, unentgeltliche Leistungen. Herzlichen Gruß und viel Erfolg mit Deinem Blog; Bernd
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