Die Lust zu schreiben ist ein Bedürfnis des aufgeklärten Menschen. Will er doch mit den anderen kommunizieren, sich gedanklich austauschen. Er weiß um die Unvollkommenheit seines Wissens und möchte falsche Vorstellungen vermeiden. Er bittet um die Mitteilung der anderen, um seinen Platz zu finden, von dem aus er positiv gestaltend mitwirken kann. Also sollten wir alle keine Scheu vor dem Schreiben haben. Wir tun es ja fortlaufen in den Chatkanälen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Die Lust der Mitteilung findet immer einen Weg.
Und so lausche ich gerade einem Konzert mit Mozarts Musik. So frei von allen Zwängen des Alltags lässt er den Tönen freien Lauf. Mit einer tiefen Erkenntnis, die zuweilen vom Himmel geschenkt zu sein scheint. Indessen ist er ein Genie, dem es nicht schwerfällt, uns seine Beglückung unmittelbar mitzuteilen. Ohne zeitliche Begrenzung und eigentlich für immer, solange es Menschen geben wird. Und ihm verdanke ich mein Bewusstsein, das mich aufrecht leben lässt. Mit dem klaren Bekenntnis zum Reigen des Daseins. Mit dem Verlauf des irdischen Seins, das unvermeidlich enden wird. Und das ich in Demut akzeptiere. Ist doch die Vollendung unserer Gedanken in einer Wahrheit, die sich nach allen Seiten zu erkennen gibt, schließlich eine Erlösung von allen Zweifeln des Menschen. Er erreicht eine Ebene des universellen Verstehens, die es ihm leicht macht, die Dinge nicht weiter zu hinterfragen. Mit einem Lächeln sieht uns aus dem Bild die Mona Lisa an. Mit einem Lächeln, das nicht nur die Buddhisten verstehen. Ihr sollt es doch alle erfahren, das Glück der ohnmächtigen Hingabe an den umfassenden Geist des Göttlichen, der Gnade der Erkenntnis, die uns vom Schöpfer der Welt zuteil werden wird.
Und schaut auf die Kinder. Sie sind in einer Welt des Unfassbaren glücklicher als alle denkenden Philosophen. Ihnen ist das Leben selbstverständlich und die Fülle aller Möglichkeiten. Sie sehen nicht das Ende, haben den Anfang nicht wahrgenommen und sind eigentlich in einer Zeit, die der Ewigkeit gleicht. Ihr Lachen erfüllt uns mit einer Seeligkeit des Empfindens, die uns in eine Welt der Gleichheit und Einigkeit aufnimmt. Gehen wir mit ihnen, dann sind wir entrückt aller täglichen Sorgen. Wir dürfen teilhaben an dem Paradies dieser kleinen Erdenwesen, die mit ihrem jungen Verstand noch nicht Wahrheit und Lüge unterscheiden wollen. Sie verschenken Vertrauen und lieben die Nähe ihres Nächsten. Ihr Blick fragt nicht nach dem eigenen Vorteil, ihr Mund spricht, was die Seele erwartet. Ganz unvoreingenommen und mit einer nicht nur dem Menschen eigenen Verbindlichkeit, die zugleich Zuneigung und Toleranz ist, keinen Zwang auf das lebende Gegenüber ausüben will.
Kinder sind mir immer ein Vorbild, wenn es um das friedliche Zusammenleben in einer Volksgemeinschaft geht. Von ihnen können wir lernen. Nach der Ausbildung unserer Schwächen sollten wir unseren Verstand dazu bringen, diese zu beherrschen und zu begrenzen. Das bewusste Üben in Toleranz und Gerechtigkeit bringt uns auf den richtigen Weg. Zurück zur Kindheit, aber mit den Einsichten des abgeklärten Geistes sollen wir uns im Umgang mit dem Nächsten darum bemühen, wieder Vertrauen und Zuneigung zueinander zu entwickeln. Der Aufruf zur Nächstenliebe ist ja mein Kredo, das ich gern immer wieder vorbringe. Diese Fähigkeit des aufrechten Menschen ist verloren gegangen. Wir sollten uns täglich daran erinnern und es erneut in die Welt einbringen. Die Nächstenliebe ist die mächtigste Kraft, die uns vor dem Untergang schützen kann. Und sie ist ist im umfassenden Sinne göttlich. Der Schöpfer hat uns diese Welt nicht gegeben, damit wir darin zugrunde gehen. Er weiß um die Mächtigkeit der Liebe, die allein der Weg zum Paradies ist. Es liegt an uns, seiner Offenbarung zu folgen.
berndg42; 26. November 2017